HEMPELS Verkäufer im Café

Die UN-Staaten wollen Hunger und Armut besiegen

Die Vereinten Nationen, nicht weniger als 193 Staaten, bekennen sich dazu, die schlimmsten Missstände in der Welt zu bekämpfen. Diplomaten und Experten aus aller Welt haben sich nach einwöchigen Beratungen Anfang August darauf geeinigt, dass innerhalb einer Generation weltweit extreme Armut beendet, Ungerechtigkeit bekämpft und der Planet vor dem Kollaps bewahrt werden soll.

Die "2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung", die auf dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs im September offiziell verabschiedet werden soll, postuliert keine theoretischen Vorgaben, sondern nationale Verpflichtungen für jedes einzelne Land.

Damit wird das fortgesetzt und ausgebaut, was sich die Weltgemeinschaft bereits vor 15 Jahren vorgenommen hat: Zur Jahrtausendwende hatte sie beschlossen, bis 2015 die Zahl der Armen und Hungernden auf der Erde zu halbieren. Dieses Millenniums-Entwicklungsziel wurde global betrachtet verfehlt, insbesondere in Afrika und Westasien. Das Millenniumsziel, die Kindersterblichkeit bis 2015 um zwei Drittel zu senken, wurde ebenfalls verfehlt. Die weltweite Kindersterblichkeit sei allerdings laut Bericht des Kinderhilfswerks Unicef seit 1990 fast halbiert worden. Weitere Schwerpunkte in dem Acht-Punkte-Programm waren Weiterentwicklungen in den Bereichen bei Bildung und Gleichberechtigung sowie Gesundheitsversorgung und ökologische Nachhaltigkeit.

Jetzt sollen 17 nachhaltige Entwicklungsziele bis 2030 verwirklicht werden: Unter anderem soll die Armut überall auf der Welt und in jeder ihrer Formen sowie der Hunger beseitigt werden. Außerdem soll allen Menschen Zugang zu sauberem Wasser garantiert werden. Überall auf der Erde sollen Jungen und Mädchen eine kostenlose Grundschulbildung bekommen. Ein weiteres Ziel ist der Kampf gegen den Klimawandel. Diese und weitere Vereinbarungen sollen ab dem 1. Januar 2016 gelten.

Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer sind gemeinsam für die Umsetzung der Agenda verantwortlich. Um die Fortschritte messbar zu machen, haben die Mitgliedsstaaten sich auf einen internationalen Überprüfungsmechanismus geeinigt.

Text: Hilke Ohrt

Getreidemühle; Foto: FotoHiero / pixelio.de