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Obdachlosen bei Kälte helfen

Helfen Sie Obdachlosen im Winter: Wenn Sie jemanden auf einer Parkbank oder in einem Hauseingang liegen sehen, sprechen Sie ihn an und rufen Sie ggf. Hilfe. Notfalls können Sie immer die 112 (Rettungsdienst) oder 110 (Polizei) wählen.

Keine Unterkunft zu haben, ist im Winter besonders schlimm. Und in der Nacht besteht sogar akute Lebensgefahr für Wohnungslose. Immer wieder erfrieren in unserer Gesellschaft Menschen, die im Freien übernachten.

Durch den langen Aufenthalt in der kalten Luft kann der Körper die normale Temperatur von rund 36 bis 37 Grad Celsius nicht mehr halten. Man spricht hier von einer subakuten akzidentellen Unterkühlung, bei der es im Verlauf von Stunden allmählich zu einem Abfall der Kernkörpertemperatur kommt. Der Betroffene friert, bekommt blaue Lippen, eine blasse Haut und Herzrasen. Im weiteren Verlauf verlangsamt sich der Puls und es kommt zu Kreislaufproblemen. Fällt die Körpertemperatur auf 30 Grad Celsius oder darunter, kommt es zu Bewusstlosigkeit und am Ende zum Versagen von Herz und Atemwegen.

Für einen Laien ist es schwer zu erkennen, ob der Betroffene schläft oder bewusstlos ist. Zuweilen wird ein Wohnungsloser, der im Winter unterkühlt auf einer Parkbank liegt, auch für betrunken gehalten. Passanten gehen dann an ihm vorüber, weil sie sich gar nicht bewusst sind, dass dieser Mensch in großer Gefahr schwebt.

Grundsätzlich gilt: Wenn Sie jemanden auf einer Parkbank oder in einem Hauseingang liegen sehen, sprechen Sie diese Person an. Das gilt insbesondere abends und nachts. Bei Minusgraden besteht akute Lebensgefahr. Finden Sie heraus, ob Hilfe gewünscht und/oder gebraucht wird. Rufen Sie im Notfall mit Ihrem Mobiltelefon Hilfe oder alarmieren Sie andere Menschen in der Nähe.

In vielen Städten gibt es Hilfeangebote wie Obdachlosenunterkünfte. Wir haben einige Telefonnummer zusammengestellt. Eine Anregung: Speichern Sie doch einfach die Nummer der Obdachlosenhilfe Ihrer Heimatstadt in Ihrem Handy. Sollten Sie dort niemanden erreichen, rufen Sie bitte Hilfe über die 112 oder 110.

Einige Notunterkünfte in der Region:

Flensburg
Obdachlosenunterkunft Wilhelminental
Tel.: 0461 85 25 71

Heide
Kommunal-Diakonischer Wohnungsverband
Telefon: 0481 68 50 500

Husum
Bahnhofsmission (Diakonisches Werk Husum gGmbH)
Tel.: 04841 25 39

Diakonisches Werk
Telefon: 04841 64 05 86

Kiel
Bodelschwingh-Haus für Männer (Ev. Stadtmission)
Tel. 0 431 26 04 46 50 

Van-der-Camer-Haus für Frauen (Ev. Stadtmission)
Tel. 0431 26 04 44 76
oder Tel. 0431 26 04 44 71

Lübeck
Bodelschwingh-Haus (Vorwerker Diakonie e.V.)
0451 6 89 22

Neumünster
Übernachtungsstelle (Diakonie Altholstein)
Tel.: (ab 22 Uhr) 04321 4195-21

Übernachtungsstelle Gasstraße
Tel: 04321 4195-0

Pinneberg
Schäferhof, Notunterkunft für durchreisende Wohnungslose (Diakonisches Werk)
Tel. 04101 85 280 13 oder 85 280 15

Rendsburg
Notschlafstelle in der Materialstraße (Diakonie)
Tel.: 04331 69 63 0

 

Text: Hilke Ohrt
Foto: © Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de

 

 

Foto: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de