HEMPELS Verkäufer im Café

HEMPELS-Jubiläumsveranstaltung in Flensburg

Designierte Bürgermeisterin Simone Lange und Pröpstin Carmen Rahlf würdigen die Arbeit von HEMPELS bei Jubiläumsveranstaltung in Flensburg. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens hatte HEMPELS mit dem Sofa auch in Flensburg Halt gemacht.

Mehr Fördern und weniger Fordern wünschte sich Pröpstin Carmen Rahlf von den Jobcentern als Konsequenz aus den vielen negativen Erfahrungen nach der sogenannten „Hartz 4“-Reform.

Am Samstag, den 12. November 2016 diskutierte sie mit dem Schleswig-Holsteinischen Straßenmagazin HEMPELS anlässlich dessen 20-jährigen Jubiläums Fragen zu Armut und Wohnungslosigkeit im Flensburger „Tableau“.

Sie beklagte eine zunehmende Überlastung der diakonischen Hilfseinrichtungen aufgrund der stetig wachsenden Zahl von Hilfesuchenden. Kommune und Kirche wären gemeinsam gefordert, angemessene Antworten auf den gestiegenen Hilfebedarf zu finden.

Auch die designierte Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) erkennt die großen Herausforderungen vor denen die Stadt bei den Themen Armut und Wohnungslosigkeit steht. Forderungen der CDU, die ihre Wahl zur Bürgermeisterin unterstützt hatte, nach reduzierten Sozialausgaben erteilte sie bei der Veranstaltung eine Absage. Aus ihrer Sicht sei es notwendig, dass die Stadt auch bei der sozialen Wohnraumversorgung ihre Handlungsfähigkeit zurückgewinnt. Dies könne beispielsweise durch eine öffentliche Beteiligung an bestehenden Wohnungsbaugenossenschaften geschehen. Konkret kündigte Simone Lange an, sich im Tagestreff für wohnungslose Männer über bestehende Hilfebedarfe zu informieren. Einem anwesenden Wohnungslosen, der ihr gegenüber die Untätigkeit der städtischen Verwaltung in seinem Fall beklagte, sagte sie ihre persönliche Hilfe zu.

Carmen Rahlf versicherte, sich über konkrete Unterstützungsleistungen des Kirchenkreises, beispielsweise für das Projekt „HEMPELS hilft Wohnen“ oder andere alternative Wohnprojekte Gedanken zu machen. Spontan unterstützen wollte sie ferner den Vorschlag des Musikers Üze Oldenburg, einen „Stein der Geringsten“ zentral in Flensburg aufzustellen, auf dem mit eingravierten Namen verstorbener Armer und Obdachloser aus Flensburg gedacht wird.

Simone Lange und Carmen Rahlf waren sich im Hinblick auf HEMPELS einig: Das Straßenmagazin sei ein wichtiger und journalistisch hochwertiger Impulsgeber für soziale Fragen und biete landesweit Identität und Perspektive für viele Menschen in Not.

Das blaue HEMPELS-Sofa wandert aktuell aus Anlass des 20-jährigen Bestehens des HEMPELS Straßenmagazins durch Schleswig-Holstein. In vielen Städten und Gemeinden nehmen Vertreter aus Politik und sozialer Arbeit Platz auf dem Sofa und Stellung zu sozialen Themen.

Mehr zum Thema und weitere Fotos finden Sie in der Dezember-Ausgabe des HEMPELS Straßenmagazins.

Text: Jo Tein, Fotos: Heidi Krautwald

Jo Tein, Vorstandsvorsitzender von HEMPELS e.V., im Café Tableau.

Jo Tein im Gespräch mit Pröpstin Carmen Rahlf.

Jo Tein mit der designierten Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange.

Üze Oldenburg sorgte für musikalische Unterhaltung.