HEMPELS Verkäufer im Café

HEMPELS und das Le Courage in Luxemburg

Auf Einladung der Caritas Accuel et Solidarite (CAS) sind Arne Kienbaum, Sozialdienstmitarbeiter, und Peter Halfmann, Trinkraummitarbeiter, vom HEMPELS Trinkraum in Kiel Gaarden nach Luxemburg gefahren. Vor Ort haben sie sich am 17. und 18. November 2016 die vielfältigen Angebote der CAS zeigen zu lassen.

Alles begann mit einem Besuch bei HEMPELS im Oktober 2015 von Ute Heinz, Direktionsmitglied der CAS und zuständig für die Notaufnahmestrukturen, und ihrem Kollegen Cristian Lopez, Sozialpädagoge mit langjähriger Erfahrung im Zentrum für Obdachlose.

Wie in jeder größeren Stadt gibt es auch bei ihnen eine Szene mit Personen, die sich auf öffentlichen Plätzen aufhalten und das bestehende Angebot von der CAS und anderen Trägern an Aufenthaltsmöglichkeiten nur sporadisch oder gar nicht nutzten. Um auch diese Menschen zu erreichen und ihnen einen geschützten Raum zu bieten, hatten die Verantwortlichen von CAS die Idee eines niederschwelligen Tageszentrums, in dem mitgebrachter Alkohol konsumiert werden dürfte und es möglich sein sollte, seinen Hund mitzubringen.

Das Tageszentrum sollte eine informelle Kontaktaufnahme ermöglichen und somit den Zulauf auf öffentlichen Plätzen zu reduzieren. Die Stadt Luxemburg erklärte sich im Frühjahr 2015 bereit, ein angekauftes Haus zur Verfügung zu stellen und die anfallenden Kosten für das Tageszentrum zu tragen.

Da es in Luxemburg keine vergleichbare Einrichtung gab, recherchierte Heinz und stieß dabei auf HEMPELS als erfahrenen Betreiber von Trinkräumen. Heinz und Lopez kamen nach Kiel und ließen sich die HEMPELS-Trinkräume in der Schaßstraße und in Gaarden zeigen. Geschäftsführer Reinhard Böttner und Sozialdienstmitarbeiter Arne Kienbaum erläuterten den Besuchern die Arbeitsweise und die dazugehörenden Strukturen in den Kieler Trinkräumen.

Es fand auch in der Folge ein sehr intensiver Erfahrungsaustausch insbesondere zwischen Ute Heinz und Arne Kienbaum statt. Diese Zusammenarbeit hat mit dazu beigetragen, ein wirklich tolles Tageszentrum zu schaffen, welches sich in großen Teilen an der Arbeit von HEMPELS orientiert.

Der Name des Zentrums hat auch einen schönen Hintergrund: Bei dem Besuch in Kiel im Oktober 2015 unternahmen die beiden Luxemburger mit Kienbaum einen Gang durch Gaarden. Beim Museumshafen an der Hörn zeigte Kienbaum ihnen die „Zuversicht“, ein Segelschiff. Damit war der Name des Zentrums geboren „Le Courage“ (Mut – Zuversicht).

Am 23.11.2015 öffnete das Le Courage erstmals seine Türen, mit fünf Mitarbeitern und ca. 80 Gästen täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr. Nach einer kurzen Schließung wegen umfangreicher Umbaumaßnahmen erfolgte die offizielle Wiedereröffnung im November 2016 mit nunmehr acht Mitarbeitern.

Arne Kienbaum und Peter Halfmann waren vor Ort: „Wir wünschen dem gesamten Team in Luxemburg weiterhin viel Erfolg und bedanken uns hiermit im Namen von HEMPELS für den herzlichen Empfang und die freundliche Begleitung in Luxemburg.“

Text: Arne Kienbaum

Arne Kienbaum, Peter Halfmann, Ute Heinz, Cristian Lopez (v.l.n.r.). (Foto: CAS)

Ute Heinz, Arne Kienbaum, Peter Halfmann, Christof Mann, kommissarischer Direktor für soziale Angelegenheiten der Stadt Luxemburg (v.l.n.r.). (Foto: CAS)