HEMPELS Verkäufer im Café

Kein Alkohol mehr an der Tanke?

Millionen Menschen und unter ihnen immer mehr Jugendlich und junge Erwachsene haben einen riskanten Umgang mit Alkohol oder sind bereits alkoholabhängig. Jetzt wird auch in Schleswig-Holstein das nächtliche Verkaufsverbot von Alkoholika an Tankstellen diskutiert. Die Idee ist nicht neu.

Alkohol steht als Suchtmittel an erster Stelle in Deutschland. 2,6 Millionen Kinder und Jugendliche wachsen in Familien mit mindestens einem alkoholkranken Elternteil auf. Schätzungsweise gibt es zwischen 1,3 und 2,5 Millionen Alkoholabhängige, etwa 9,5 Millionen Menschen konsumieren Alkohol in riskanter bzw. gesundheitsgefährdender Weise. Immer häufiger sind auch Jugendliche und junge Erwachsene betroffen.

Im Kampf gegen den Alkoholkonsum und als Präventionsmaßnahme zum Schutz junger Erwachsener hat die Landesstelle für Suchtfragen in Schleswig-Holstein ein Verkaufsverbot von Alkohol an Tankstellen nach 22 Uhr gefordert.

Vorbild Baden-Württemberg? Hier darf seit dem 1. März 2010 in Supermärkten sowie an Tankstellen und Kiosken zwischen 22 Uhr abends und fünf Uhr morgens kein Alkohol verkauft werden. Ziel dieser Regelung ist es, alkoholbeeinflussten Straftaten und Ordnungsstörungen im öffentlichen Raum während der Nachtzeit entgegenzuwirken.

Es scheiden sich die Geister, ob durch die Gesetzesregelung wirklich der Konsum und die Abhängigkeit zurückgehen. Zudem fragen sich viele Menschen, warum die Mehrheit für Verfehlungen einer kleinen Minderheit bestraft werden soll. Auf der anderen Seite besteht auch die Aufgabe von  Gesellschaft und Politik darin, Jugendliche zu schützen und kriminelle Taten präventiv zu verhindern.

Text: Hilke Ohrt

Foto: D. Braun / pixelio.de