HEMPELS Verkäufer im Café

Kommt der Soziale Arbeitsmarkt?

Die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Kiel hat den Sozialbericht 2017 mit dem Schwerpunktthema „Langzeitarbeitslosigkeit und Langzeitleistungsbezug“ vorgelegt. Er stellt eine Grundlage für die kommunalpolitische Arbeit dar. Er entfacht erneut die Diskussion eines Sozialen Arbeitsmarktes.

Nach dem Sozialbericht 2017, den die Stadt Kiel am 29. Juni 2017 vorgelegt hat, sind fast 16400 Menschen seit mindestens zwei Jahren arbeitslos und abhängig von Hilfen im sogenannten Langzeitleistungsbezug. Sie werden jetzt in den Fokus der Betrachtungen gerückt und die Diskussion um einen Sozialen Arbeitsmarkt nimmt an Fahrt auf.

Hinter diesem Begriff verbirgt sich Folgendes: Die öffentliche Hilfe für bisher nicht mehr vermittelbare Erwerbslose soll als Lohn oder Lohnzuschuss für längerfristige Jobs gezahlt werden.

„Arbeit ist ein wichtiger Faktor für langzeitarbeitslose Menschen“, sagt auch Reinhard Böttner Geschäftsführer von HEMPELS e.V. Der Verein regt bereits seit langem an, dass man geeignete Formen finden müsse für Menschen, die nicht so leistungsfähig seien oder sich in unterschiedlichen Problemlagen befänden. „Dabei ist es umso wichtiger, dass diese Arbeitsmöglichkeiten dauerhaft ausgelegt sind, um die Menschen nicht erneut in ein tiefes Loch fallen zu lassen.“

Maßnahmen des Sozialen Arbeitsmarktes würden Menschen in problemlagen, Alleinerziehenden oder älteren Menschen mit geringem Einkommen neue Angebote zur gesellschaftlichen Teilhabe machen. Auch im Blick auf Altersarmut könnten präventive Maßnahmen zur Verhinderung derselben entwickelt werden.

Der Aufbau und das langfristige Funktionieren eines solchen Marktes braucht wohl die Zusammenarbeit von Stadt, Land, Bund, Jobcentern und Wirtschaft. In jedem Fall soll die Idee hierzu angeschoben werden. In Nordrhein-Westfalen gibt es hierzu gute Erfahrungen.

HO

Foto: Berthold Bronisz / pixelio.de