HEMPELS Verkäufer im Café

Open Air schon im März: Max Mutzke sang beim "Konzert gegen die Kälte"

Über Kiel lag am frühen Samstag Abend eine graue Wolkendecke – und auch wenn es trocken blieb, war es kein Wetter, bei dem man gerne draußen ist. Trotzdem verbrachten etwa 840 Menschen diesen Abend unter freiem Himmel. Der Grund: Max Mutzke mit seiner Band Monopunk und die Kieler Folk-Band Tears for Beers spielten am Samstag auf der Freilichtbühne Krusenkoppel zugunsten der Kieler Stadtmission. Es sei das früheste Open Air, das sie jemals in einem Jahr gespielt hätten, so der Sänger Max Mutzke von der Bühne.

Die Kieler Stadtmission hatte Mutzke samt Band sowie die Vorband Tears for Beers zu einem "Konzert gegen die Kälte" eingeladen. Die Einnahmen des Konzerts unterstützen die Wohnungslosenhilfe der Stadtmission: Mit ihnen soll eine Stelle geschaffen werden, um ehrenamtliche Patinnen und Paten von wohnungslosen Menschen zu betreuen. Die Patinnen und Paten helfen den Betroffenen etwa bei Arztbesuchen, Wohnungsbesichtigungen oder Bewerbungen für Jobs und Praktika.

Zugunsten der Stadtmission: Schirmherr Daniel Günther, Auktionator Ulf Kämpfer

Unter den Gästen waren Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer sowie Landespastor Heiko Naß. Ministerpräsident Günther hatte die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen und stieg vor dem Konzert auf die Bühne: Günther lobte die Arbeit der Stadtmission und sagte, Wohnungslosigkeit sei ein reales Problem, um das sich die Politik kümmern müsse.

Das "Konzert gegen die Kälte" eröffnete die Band Tears for Beers, und viele Beine im Publikum wippten mit zum Folkrock der Kieler. Nach ihrem Auftritt versteigerte Oberbürgermeister Kämpfer ein Holstein-Kiel-Trikot zugunsten der Stadtmission. Das Trikot hatten alle Spieler des Tabellendritten der 2. Fußball-Bundesliga unterschrieben, die Holstein-Kicker Dominic Peitz und Niklas Hoheneder überreichten es dem Oberbürgermeister auf der Bühne. Kämpfer steigerte selbst mit, bot 1000 Euro für das Trikot, wurde jedoch von einem Mann aus dem Publikum überboten, der das Trikot für 1111 Euro ersteigerte.

Dann betraten Max Mutzke und seine Band Monopunk unter großem Applaus die Bühne. "Kiel – einmal komplett ausrasten", fordert der Sänger. Kaum einer im Publikum blieb sitzen, fast alle tanzten, die meisten sangen textsicher die Lieder mit – und Mutzke hatte sichtlich Spaß. "Wie ihr mitsingt, das ist Wahnsinn", rief er. Dieses Konzert sei wichtig, weil es die Aufmerksamkeit auf die Themen Armut und Obdachlosigkeit lenke, sagte der Sänger zwischen zwei Songs. Und er wolle an ein "buntes Deutschland" appellieren, so Mutzke. Ein Land, in dem Menschen mit verschiedenem Glauben, verschiedener Herkunft, verschiedener Sexualität zusammenleben, und in dem es auch Chancen gibt für arme Menschen und Menschen mit Handicap.

HEMPELS-Verkäufer und HEMPELS-Geschäftsführer im Publikum

Vor und nach dem Konzert verkaufte HEMPELS-Verkäufer Bernhard die März-Ausgabe sowie das "HEMPELS-Kochheft 2018" des Straßenmagazins am Eingang zur Freilichtbühne – während der Konzerte setzte auch er sich zum Publikum vor die Bühne. "Tears for Beers waren richtig gut, Folk-Musik höre ich total gerne. Und auch Max Mutzke mag ich sehr, der ist schon ein Spitzen-Sänger", so HEMPELS-Verkäufer Bernhard. Es sei "einfach super, dass obdachlose Menschen durch dieses Konzert unterstützt werden", sagte der 54-jährige Kieler. Bis vor einem Jahr war Bernhard zwei Jahre wohnungslos.

"Es ist toll, dass HEMPELS bei einer solchen Veranstaltung dabei sein konnte", sagte HEMPELS-Geschäftsführer Lukas Lehmann nach dem Konzert. Auch HEMPELS möchte zugunsten von Wohnungs- und Obdachlosen mit kreativen Menschen zusammenarbeiten und hat dafür die Kulturinitiative HEMPELS Kreativ gegründet. "Wir hoffen, dass wir ähnliche Erfolge feiern können wie die Stadtmission mit diesem Konzert heute. Und das nicht nur in Kiel, sondern in ganz Schleswig-Holstein", so Lehmann.

Ein Interview mit Max Mutzke vor dem Auftritt zum "Konzert gegen die Kälte" finden Sie unter diesem Link!

Für Infos zu HEMPELS Kreativ bitte hier klicken.

Text: Georg Meggers, Fotos: Heidi Krautwald