HEMPELS Verkäufer im Café

Tolle Deutsche Meisterschaft in Kiel-Gaarden

Am 10. und 11. September 20016 hat ein ungewöhnliches Fußballereignis in Kiel stattgefunden. 16 Teams haben auf dem Kleinfeld auf dem Sportplatz neben der Coventry-Halle des Sport- und Begegnungsparks in Kiel-Gaarden um die Deutsche Meisterschaft im Straßenfußball der Wohnungslosen gespielt. Die Meisterschaft dient den Spielern als Qualifikation für den Homeless World Cup im kommenden Jahr.

In diesem Jahr war Kiel Austragsort der Deutschen Meisterschaft im Straßenfußball und – um es vorweg zu nehmen – es war ein spannendes Turnier in bester Stimmung mit viel Spaß am Sport.

„In nur drei Monaten haben die Gastgeber nach der Absage von Frankfurt dieses Turnier auf die Beine gestellt“, betonte der Kieler Sozialdezernent Gerwin Stöcken. Das sei eine große Leistung von der Stadt Kiel, dem Sport- und Begegnungspark Gaarden, der Turn- und Sportvereinigung TuS Gaarden sowie HEMPELS und weiteren Helfern. Damit zeige sich auch, welchen hohen Stellenwert Straßenfußball habe.

Dieser soll Menschen in schwierigen Lebensverhältnissen die Kraft und das Ziel geben, Obdachlosigkeit oder Missbrauch von unterschiedlichen Substanzen hinter sich zu lassen oder als Jugendlicher oder Flüchtling Halt in der Gesellschaft zu finden. Das Spiel ist offen für alle und ermöglicht einen einfachen Zugang zum Sport. Die 16 teilnehmenden Mannschaften sind dementsprechend bunt „zusammengewürfelt“.

„Wir hatten eine gute Stimmung hier in Gaarden und konnten alle Konflikte gut lösen“, sagte Stefan Huhn von Anstoß! der Bundesvereinigung für Soziale Integration durch Sport e.V. Es habe einige Debatten gegeben, da nur bei den Titelkämpfen mit Schiedsrichter gespielt wurde. “Erlebnis vor Ergebnis ist das Ziel des Sozialsports“, sagte Nationaltrainer Jiri Pacourek.

Über die Pokale freuten sich die Teams dennoch sehr und der Jubel war bei der Siegerehrung groß. Deutscher Meister ist die Mannschaft „Jugend hilft Jugend JhJ Hamburg“ geworden. Die Spieler kommen aus der Drogentherapie und waren mit Sporttherapeut Andreas Twisselmann in Kiel. Im Finale siegten sie gegen „Panther Bensheim“. Das gemischte Team ist Teil der Landpflege Panther Soccer Team, das mit Fachanleiterin Sabine Reiner vom Diakonischen Werk angereist ist. Den dritten Platz belegte das Team LK Lilienkirche Wiesbaden. Das HEMPELS-Team kam auf den zehnten Platz.

Neben der sportlichen Wertung gab es eine zusätzliche Fairplay-Wertung, den Pokal des Gastgebers „Kiel City Cup“. Hier belegte Rü 66 Hamburg den ersten Platz, HEMPELS den zweiten und Hannibals Erben Kiel den dritten.

Bei dem Turnier wurden gleichzeitig die Spieler aus dem norddeutschen Raum für das Nationalteam ausgewählt, das zur WM 2017 nach Oslo fährt; die Ausscheidung für den südlichen Raum folgt. In Kiel-Gaarden haben sich Spieler aus Kiel (Hannibals Erben), Berlin, Gifhorn, Hamburg (zwei) und Düsseldorf qualifiziert. Unter ihnen ist Flüchtling Jibril aus Ghana (JhJ Hamburg), für den Fußball sein Leben ist.

„Wir haben ein schönes Turnier gehabt. Wir haben für gutes Wetter, gutes Essen und gute Laune gesorgt. Den Rest habt ihr gemacht. Es hat uns sehr gefreut, dass wir, gemeinsam mit dem Sportpark Gaarden, nach 2006 erneut Gastgeber waren“, sagte Harald Ohrt von HEMPELS bei der Siegerehrung. Das sei eine besondere Freude im Jubiläumsjahr von HEMPELS, das 20 Jahre geworden sei. Ohrt dankte zudem allen Unterstützern.

Text: Hilke Ohrt 

Foto 1: Das HEMPELS-Team im Spiel
Foto 2: Gute Stimmung beim Zuschauen
Foto 3: Deutscher Meister, JhJ Hamburg, bei der Siegerehrung mit Pokal
Foto 4: Jibril kommt ins Nationalteam.
Foto 5: Zahlreiche Zuschauer kamen zum zweitägigen Turnier
Fotos 6,7: Spielszenen
Foto 8: Sozialdezernent Gerwin Stöcken spricht bei der Siegerehrung.

Foto: Heidi Krautwald