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Vierte Runde für den Mettenhoffonds

Mettenhof gilt als ein Kieler Stadtteil mit einem besonderen Entwicklungsbedarf. Vor sieben Jahren ist hier die Idee zum Kooperationsprojekt "Mettenhoffonds" entstanden, um die Stabilisierung und Aufwertung des Stadtteils zu unterstützen. Das Projekt will vor allem zu einer Verbesserung der Lebens- und Teilhabechancen für die Bewohner/innen sowie zur Schaffung stabiler Sozialstrukturen beitragen.

Das Kooperationsprojekt "Mettenhoffonds" wurde durch das Stadtteilbüro Mettenhof entwickelt und wir mit verschiedenen Kooperationspartnern umgesetzt. Gefördert werden bereits bestehende regelmäßig stattfindende Aktionen und Veranstaltungen. Hierzu gehören das Stadtteilportal www.mettenhof.de, der jährliche Aktionstag "Sauberes Mettenhof" sowie die jährliche Fußballmeisterschaft der Mettenhofer Grundschulen.

Auch das jährliche Stadtteilfest wird aus dem Fonds gefördert. In diesem Jahr findet es Samstag, 23.9.2017 von 12 bis 18 Uhr auf der Parkwiese am Heidenberger Teich statt.

Darüber hinaus werden mit den vorhandenen Mitteln weitere neue Kleinstprojekte innerhalb des Stadtteils unterstützt. Die zu fördernden Projekte und Aktionen müssen zum Ausbau der sozialen, kulturellen sowie freizeit- und bildungsbezogenen Angebotsstruktur im Stadtteil beitragen, einen nachvollziehbaren Nutzen  für die Bewohnerinnen und Bewohner haben und/oder ein positives Image des Stadtteils fördern.

Bis zum 15. November 2017 können gemeinnützige Institutionen, Vereine, Verbände, Schulen, die Kirche und soziale Einrichtungen der Landeshauptstadt Kiel ihre Projektanträge einreichen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Einige Informationen zum Stadtteil:

Einige Informationen zum Stadtteil: Geplant und angelegt worden ist der Stadtteil Mettenhof in den1960er und 1970er Jahren als eine Großwohnsiedlung. In den 60er Jahren war der Wohnungsbedarf groß und in ersten Plänen gingen die Stadtplaner von einer Bedarfsgröße für 40.000 Menschen aus. Bereits in der 70er Jahren sank die Nachfrage und so wurde der Stadtteil für 21.000 Menschen konzipiert. Es sind vor allem Hochhäuser entstanden, das höchste ist der "Weiße Riese" mit 25 Stockwerken.

Die Nachteile eines auf diese Art konzipierten Stadtteils mit einseitiger Hochhausstruktur und sehr hoher Bevölkerungsdichte bekam auch Mettenhof zu spüren. Es kam zu Wohnungsleerständen vor allem in den 80er Jahren. Die Wohnungsunternehmen reagierten darauf mit niedrigeren Mieten. Die Folgen waren typische Segregationserscheinungen: Die Wohnungen wurden vermehrt von Familien mit geringem Einkommen und/oder Menschen mit Migrationshintergrund nachgefragt, wodurch eine räumliche Konzentration sozial benachteiligter Gruppen entstand.

Mitte der 90er Jahre wurden die Probleme von den Verantwortlichen erkannt und es wurden viele Verbesserungen eingeführt, wie Modernisierungen der Wohnungen, Aufwertungen des Wohnumfeldes oder die Modernisierung des Einkaufszentrums. Von 1999 bis Ende 2012 war Mettenhof Fördergebiet im Rahmen der "Sozialen Stadt" und in diesem Rahmen wurden etliche Baumaßnahmen und Verschönerungen durchgeführt.

Die Sozialstruktur ist allerdings noch immer von hoher Arbeitslosigkeit, einer hohen Armutsdichte und einem hohen Ausländeranteil geprägt. Mit knapp unter 19.000 Einwohnern ist Mettenhof der bevölkerungsreichste Stadtteil Kiels.

HO

Foto: Hilke Ohrt