Für ehrenamtlichen Einsatz in der Freien Straffälligenhilfe hat Schleswig-Holsteins Justizministerin Kerstin von der Decken (CDU) am Freitag Bürgerinnen und Bürgern des Landes gedankt. Das Kieler Justizministerium fördert nach eigenen Angaben in allen Landgerichtsbezirken freie Träger für die Gewinnung, Ausbildung und Begleitung von Ehrenamtlichen. Aktuell seien an diese Projekte rund 120 Menschen angebunden, die sich in der Freien Straffälligenhilfe engagieren.
Ehrenamtliche besuchten etwa Gefangene in den Justizvollzugsanstalten und würden sie teils auch nach ihrer Entlassung begleiten, hieß es. "Für viele sind Sie damit ein wichtiger und für einige vielleicht sogar der einzige Kontakt zur Außenwelt", befand von der Decken laut Mitteilung.
Eine weitere Möglichkeit der Unterstützung stellt laut Justizministerium die ehrenamtliche Bewährungshilfe dar. Ehrenamtliche würden hierbei vom Gericht als Bewährungshelferin oder -helfer bestellt. Sie würden straffällig gewordenen Menschen dabei helfen, künftig ein Leben ohne Straftaten zu führen.
Erschweren sprachliche oder kulturelle Hürden es, von den Angeboten der Freien Straffälligenhilfe zu profitieren, seien Ehrenamtliche, die selbst über einen Migrationshintergrund verfügen, zur Stelle: Mit ihren sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen engagierten sie sich beispielsweise im Projekt "Integration durch Integrierte" des DRK-Kreisverbands Kiel, hieß es.
Durch den Einsatz ehrenamtlich tätiger Bürgerinnen und Bürgern werde zudem das Subsidiaritätsprinzip umgesetzt. Dies sei unter anderem deshalb wichtig, weil es für eine gelingende Resozialisierung auch eine Gesellschaft brauche, die straffällig gewordene Menschen wieder aufnehme, hieß es aus dem Ministerium. EPD