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Brot für die Welt mit Spendenrekord in Schleswig-Holstein

Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein rund 2,22 Millionen Euro Spenden erhalten. Das sind knapp 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Evangelische Hilfswerk bekannt gegeben hat.

Bundesweit seien 55,7 Millionen Euro an Spenden und Kollekten eingegangen, dazu kämen weitere Mittel zur Unterstützung, sodass dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen und Freikirchen insgesamt 254,8 Millionen Euro (2013: 240,8 Mio.) zur Verfügung stünden. Davon würden 94,5 Prozent in die Projektarbeit fließen.

Brot für die Welt wurde 1959 gegründet, um Menschen unabhängig von ihrer Volks- oder Religionszugehörigkeit zu unterstützen. In fast 100 Ländern werden Projekte durchgeführt, um rund um den Globus arme und arme ausgegrenzte Menschen zu befähigen, aus eigener Kraft ihre Lebenssituation zu verbessern. Vorrangiges Ziel sind dabei die Ernährungssicherung und der Zugang zu Wasser. Brot für die Welt setzt sich darüber hinaus für die Förderung von Bildung und Gesundheit, die Achtung der Menschenrechte, die Gleichstellung von Mann und Frau sowie die Bewahrung der Schöpfung und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ein.

Eine besondere Herausforderung brachte die Ebola-Epidemie in Westafrika. Allein in Sierra Leone bildeten nach Informationen des Diakonischen Werkes Schleswig-Holstein zehn Partnerorganisationen von Brot für die Welt 4.000 freiwillige Helferinnen und Helfer aus. Diese sorgten dafür, dass die Erkrankten medizinische Hilfe bekamen und klärten rund 160.000 Haushalte über Hygiene und Ansteckungswege auf.

Das Thema Flüchtlinge prägt derzeit auch die Arbeit des Hilfswerkes. 60 Millionen Menschen sind auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen; drei von vier Flüchtlingen finden in Entwicklungsländern Zuflucht. Daher werden auch friedenspädagogische Projekte, etwa in der Demokratischen Republik Kongo, am Horn von Afrika und in Nigeria, durchgeführt.

Cornelia Füllkrug-Weitzel, Leiterin des Präsidialbereichs
Brot für die Welt, fordert eine langfristige Transformation der Politik im Norden und im Süden. „Verantwortlich für Armut und Gewalt und damit letztlich auch für Flucht sind soziale und internationale Ungleichheit und Ungerechtigkeit, politische Instabilität und Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen.“ Wer Flüchtlingen helfen wolle, müsse ihnen sichere Wege öffnen, sich aus der Gefahr zu retten. Müsse sie aufnehmen und schützen. Wer Fluchtursachen bekämpfen wolle, müsse unterlassen, was Menschenrechtsverletzungen und Gewalt befördere, zum Beispiel eine falsche Rüstungsexportpolitik.

Text: Hilke Ohrt

Foto: Brot für die Welt