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Ausstellung zu Kieler Opfer des NS-Terrors in der Unibibliothek

In der Universitätsbibliothek (UB) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) ist am Dienstag (3. Juni) die Ausstellung "Ein Kieler Opfer des NS-Terrors" eröffnet worden. Im Rahmen eines Kooperationsprojekts hätten sich Schülerinnen und Schüler des Kieler Abendgymnasiums RBZ Wirtschaft Kiel intensiv mit dem Schicksal der jüdischen Bibliothekarin Clara Stier-Somlo auseinandergesetzt, teilte die CAU mit. Die Schülerinnen und Schüler entwickelten eine Audioinstallation, die das Leben und Wirken der Bibliothekarin präsentiert. Eine weitere Klasse des Kieler Abendgymnasiums beschäftigte sich im Rahmen des Projekts mit Exilgedichten aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Im Zentrum des Projekts steht das Leben der 1899 geborenen Clara Stier-Somlo, die bis 1933 an der Universitätsbibliothek arbeitete und aufgrund ihrer jüdischen Herkunft entlassen wurde. Sie sei am 1. April 1933 unter Gewaltandrohung von Nationalsozialisten aus der Kieler Universitätsbibliothek gedrängt worden, hieß es – unter dem Vorwurf, zu viel katholische und jüdische Literatur für den Bestand beschafft zu haben. Nach ihrer Entlassung emigrierte sie nach Prag. 1942 wurde Clara Stier-Somlo in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort ermordet. Die Ausstellung soll drei Monate lang in der UB Kiel zu sehen sein. EPD

"Manche leuchten, wenn man sie liest": die Zentralbibliothek der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in der Leibnizstraße 9. (Foto: MGG)