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Demonstration: Bündnis fordert Inflationsausgleich für Rentner

Ein Bündnis aus Sozialverbänden und Gewerkschaften hat gestern in Hamburg für einen Inflationsausgleich und ein verbilligtes Deutschlandticket für Rentnerinnen und Rentner demonstriert. Laut Polizei versammelten sich 700 Teilnehmende, die Veranstalter sprechen von knapp 1.000 Demonstranten und damit deutlich mehr als erwartet, wie der Sozialverband (SoVD) Hamburg dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte.

Zu den Forderungen zählen ein abgabefreier Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro sowie ein Senioren-Deutschlandticket für 29 Euro, hieß es vom Bündnis aus dem SoVD, der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Hamburg, den Gewerkschaft ver.di Landesseniorinnen sowie Hamburger Bezirks-Seniorenbeiräten Altona, Mitte und Nord. Gestiegene Energiekosten, Mieten und Lebensmittelpreise würden gerade ältere Menschen hart treffen.

Rund 67.000 ältere Menschen über 65 Jahre würden in Hamburg als arm gelten, ihre Zahl steige kontinuierlich. 53 Prozent der Rentnerinnen und Rentner würden eine Rente bis zu 1.000 Euro bekommen, 31.000 erhalten Grundsicherung. "Mehr als 35.000 Rentnerinnen und Rentner in Hamburg haben einen Nebenjob, weil bei vielen die Rente nicht reicht. Und nicht wenige stehen inzwischen bei den Hamburger Tafeln für Lebensmittel an", sagte SoVD-Landesvorsitzender Klaus Wicher. Rentnerinnen und Rentner würden sich "zu Recht vergessen und abgehängt" fühlen.

Während die Gewerkschaften in diesjährigen Tarifabschlüssen Einmalzahlungen in Höhe von 3.000 Euro zum Inflationsausgleich durchgesetzt hätten, würden Rentnerinnen und Rentner bisher leer ausgehen. Damit würden ältere Menschen erneut benachteiligt, hieß es. "Die Vereinbarungen aus den Tarifverhandlungen zum abgabefreien Inflationsausgleich müssen auch für Rentnerinnen und Rentner gelten", forderte Gerd Lütjens, Leiter des ver.di-Landesseniorinnenvorstands Hamburg. 1.500 Euro sollten in diesem und weitere 1.500 Euro im kommenden Jahr gezahlt werden.

Durch günstigere Angebote im Bereich der Mobilität müsse Hamburg zudem die soziale Teilhabe älterer Menschen fördern, so das Bündnis. "Deshalb fordern wir ein vergünstigtes Deutschlandticket für alle Hamburger Seniorinnen und Senioren in Höhe von 29 Euro", sagt Horst Emmel, stellvertretender Präsidiumsvorsitzender der AWO Hamburg.

EPD

Laut Bündnis würden rund 67.000 ältere Menschen über 65 Jahre in Hamburg als arm gelten, ihre Zahl steige kontinuierlich. (Symbolfoto: Pixabay)