Die Diakonie Schleswig-Holstein fordert einen besseren Hitzeschutz für wohnungslose Menschen. Obdachlose Menschen seien bei hohen Temperaturen gesundheitlich stark gefährdet, teilte die Diakonie heute in Rendsburg mit. Sie könnten sich oft nicht in kühle Räume zurückziehen und hätten keinen kostenlosen Zugang zu Trinkwasser. Der Wohlfahrtsverband ruft dazu auf, für die Betroffenen öffentliche Räume zu öffnen und Trinkwasser zur Verfügung zu stellen.
Wohnungslose Menschen seien oft gesundheitlich vorbelastet. Bei großer Hitze könnten sich chronische Krankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Verletzungen weiter verschärfen. Abgesehen davon bestehe die Gefahr, zu dehydrieren oder einen Hitzschlag zu erleiden. Gesundheit und Leben der Betroffenen seien "akut gefährdet", hieß es.
Öffentliche Einrichtungen wie Behörden, Museen, Bibliotheken und Kirchen sollten deshalb kühlende Räume offen halten, fordert die Diakonie SH. Auch Restaurants, Cafés und Bäckereien seien gefragt: Sie könnten kostenlos ihre sanitären Anlagen zur Verfügung stellen und die Möglichkeit bieten, Trinkflaschen aufzufüllen.
Auch die Bevölkerung könne helfen: Wer Menschen treffe, denen es schlecht geht, sollte Hilfe organisieren und etwa bei Hitzschlag-Symptomen den Rettungsdienst (112) rufen. Bei Bedarf sollte eine Flasche Trinkwasser angeboten werden. Hitzeschutz und weitergehende Unterstützung erhalten wohnungslose Menschen in Beratungsstellen, Tagestreffs und Notunterkünften der diakonischen Wohnungslosenhilfe. Dort würden sie auch mit Wasser, Sonnencreme und Sonnenhüten versorgt. EPD