HEMPELS Verkäufer im Café

Gewerkschaft: 3,5 Millionen Überstunden in Kiel

Laut "Überstunden-Monitor" des Pestel-Instituts haben Beschäftigte in Kiel im vergangenen Jahr rund 3,51 Millionen Arbeitsstunden zusätzlich geleistet. Davon waren 1,85 Millionen Stunden ohne Bezahlung, hieß es in der heute vorgestellten Studie, die von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Auftrag gegeben wurde. Bundesweit wurden demnach im vergangenen Jahr knapp 761,5 Millionen Überstunden gearbeitet, davon rund 435 Millionen unbezahlt, wie die NGG mitteilte.

In Kiel hätten alle Beschäftigten zusammengenommen den Unternehmen "durch unbezahlte Mehrarbeit rund 26,6 Millionen Euro quasi geschenkt. Und das ist schon äußerst sparsam – nämlich nur auf Mindestlohn-Basis – gerechnet", sagte Philipp Thom von der NGG Schleswig-Holstein Nord. Der Überstunden-Berg sei auch ein Gradmesser für den Fachkräftemangel in Kiel. Laut Studie leisteten Beschäftigte in Hotels, Restaurants und Gaststätten im vergangenen Jahr in der Landeshauptstadt rund 64.000 Überstunden, davon 26.000 ohne Bezahlung.

Es sei "höchste Zeit, das Fachkräfte-Loch zu stopfen, das die Corona-Pandemie noch vergrößert hat", forderte die Gewerkschaft. Dafür müssten Hotels und Restaurants bereit sein, attraktive Löhne zu bezahlen. Perspektivisch sollte der Gastro-Startlohn für eine Köchin oder einen Restaurantfachmann nach der Ausbildung bei 3.000 Euro pro Monat für einen Vollzeitjob liegen, hieß es.

EPD

Laut Studie leisteten Beschäftigte in Hotels, Restaurants sowie Gaststätten vergangenes Jahr in Kiel rund 64.000 Überstunden, davon 26.000 ohne Bezahlung. (Symbolfoto: Pixabay)