Das Hamburger Bündnis für eine neue soziale Wohnungspolitik fordert einen Neustart bei der Bekämpfung der Wohnungsnot. 13.000 Wohnungsnotfälle seien unversorgt, teilte das Diakonische Werk in Hamburg mit. "Die Lage für Wohnungsnotfälle ist und bleibt dramatisch", sagte Dirk Ahrens, Landespastor und Vorsitzender des Diakonischen Werks Hamburg. Die Halbzeitbilanz des rot-grünen Senats falle in diesem Bereich enttäuschend aus. "Besserung ist nicht in Sicht", kritisiert das Bündnis aus Diakonischem Werk Hamburg, Stattbau Hamburg, Behrens-Stiftung Hamburg und Mieter helfen Mietern.
Das Bündnis appelliert an den Senat, den Anteil des sozialen Wohnungsbaus auf mindestens 50 Prozent anstatt des "Drittel-Mix" zu erhöhen sowie das kommunale Wohnungsunternehmen SAGA konsequent sozial auszurichten und jede zweite Neuvermietung an "vordringlich Wohnungssuchende" zu vergeben. Damit können jährlich zusätzlich bis zu 2.500 Wohnungsnotfälle versorgt werden. Auch bei Konzeptausschreibungen und Grundstücksverkäufen sollten ab 20 Wohnungen mindestens 50 Prozent geförderte Wohnungen und davon ein Viertel für vordringlich Wohnungssuchende vorgesehen werden.
Landespastor Ahrens: "Die Zahl der unversorgten Wohnungsnotfälle ist in den letzten Jahren immer weiter angestiegen, auf zuletzt rund 13.000 Haushalte." Vordringlich Wohnungssuchende sind Menschen, die dringend auf eine Wohnung angewiesen sind und nicht in der Lage sind, eine zu finden. Dazu zählen etwa Personen, die eine barrierefreie Wohnung brauchen, Haushalte mit Kindern in sehr beengten Wohnverhältnissen, von Gewalt betroffene Personen, entlassene Menschen aus der Eingliederungs-, Behinderten- oder Jugendhilfe oder von Wohnungslosigkeit bedrohte oder betroffene Personen.
EPD