HEMPELS Verkäufer im Café

Kooperation für Menschen in Not

HEMPELS e.V. und Diakonie Altholstein gründen gemeinsam den Kieler Anker

Kiel, 20. November 2020. HEMPELS e.V. und das Diakonische Werk Altholstein kooperieren in Zukunft noch enger miteinander, um gemeinsam in Kiel für Menschen in Not da zu sein. Sie gründen zum 1. Januar 2021 die gemeinsame Gesellschaft "Kieler Anker gGmbH". Unter diesem Dach werden bereits bestehende Angebote zusammengeführt, die HEMPELS e.V. bisher in Eigenregie betrieben hat, so etwa die Trinkräume, die Sozialberatung und die Mahlzeitenversorgung.

"Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Diakonischen Werk Altholstein einen starken Partner gefunden haben, mit dem wir diese Angebote zukünftig betreiben und bedarfsgerecht weiterentwickeln können", sagt Jo Tein, Vorstandsvorsitzender des HEMPELS e.V.

Die "Kieler Anker gGmbH"hat sich zum Ziel gesetzt, hilfsbedürftige Personen in Kiel auch mit weiteren Hilfsangeboten bei der Überwindung von Armut und sozialer Ausgrenzung zu unterstützen. "Sie nimmt sich besonders der Menschen in leiblicher Not, in seelischer Bedrängnis und in sozial ungerechten Verhältnissen an", heißt es in der Gründungsvereinbarung der Gesellschaft. Der Kieler Anker will seinen Beitrag dazu leisten, diese Nöte zu benennen und zu lindern.

Gleichzeitig macht Jo Tein deutlich, dass HEMPELS, das gleichnamige Straßenmagazin für Schleswig-Holstein, weiter allein vom HEMPELS e.V. herausgegeben wird. "Was in den 1990er Jahren als kleines soziales Zeitungsprojekt in Kiel begann, hat sich zu einer wichtigen sozialen Stimme in ganz Schleswig-Holstein entwickelt, mit einer durchschnittlichen verkauften Printauflage von 20.000 Stück und hoher Aufmerksamkeit auch im Internet und in den sozialen Medien", so Tein. "Über den Verkauf von HEMPELS haben aktuell mehr als 200 Verkäuferinnen und Verkäufer eine regelmäßige Arbeit und eine wichtige Zuverdienstmöglichkeit."

Auch die von HEMPELS gegründete Stiftung bleibt weiter unter dem erweiterten Dach des Vereins aktiv. Mit Hilfe von Spenden und Zustiftungen engagierter Bürgerinnen und Bürger schafft diese Wohnraum für Obdachlose. Ein erstes Wohnhaus konnte zu diesem Zweck bereits 2017 in Kiel erworben werden, ein zusätzlicher Neubau ist aktuell in Planung.

Heinrich Deicke, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Altholstein, begrüßt die engere Zusammenarbeit sehr. "Durch dieses Miteinander bündeln wir die Erfahrungen und das Wissen, das beide Träger in der Wohnungslosenhilfe mitbringen und möchten mit diesem Know-how für die Stadt Kiel ein kompetenter Partner sein. Unser Wunsch ist es, aktiv mit dazu beizutragen, soziale Notlagen zu überwinden."

Die Gründung des "Kieler Anker" erfolgt in enger Abstimmung mit dem Personal der Trinkräume, der Sozialberatung und der Mahlzeitenversorgung in Kiel. Dem Diakonischen Werk Altholstein und HEMPELS ist es besonders wichtig, dass die Zusammenarbeit keine Nachteile für die Mitarbeitenden bietet.

November 2020

Heinrich Deicke
Geschäftsführer
Diakonisches Werk Altholstein GmbH


Jo Tein
1. Vorsitzender
HEMPELS e.V.

Das Trinkraumkonzept von HEMPELS hat weit über Kiel und Schleswig-Holstein hinaus Beachtung gefunden. Im Sommer 2012 informierte sich auch der damalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel in unserem Gaardener Trinkraum. Auf dem Foto ist Gabriel (4. von rechts) mit HEMPELS-Mitarbeitern und Vertretern von Sozialverbänden zu sehen. (Foto: Heidi Krautwald)