HEMPELS Verkäufer im Café

Mehrheit für Hotel-Unterbringung von Obdachlosen

Eine große Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage zufolge für die Unterbringung von Obdachlosen in leerstehenden Hotels: Laut Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Wochenzeitung "Die Zeit" sprechen sich zwei von drei Bundesbürgern dafür aus, dass Kommunen Obdachlose während der Corona-Pandemie entsprechend unterbringen. Danach befürworten 64 Prozent der Befragten solche Überlegungen, 25 Prozent lehnen sie ab, 11 Prozent sind unentschieden.

Einige Städte wie etwa Düsseldorf haben den Angaben zufolge bereits Obdachlose in Hotels einquartiert. Ingrid Hartges, Chefin des Branchenverbands Dehoga, sagte der "Zeit": "Das ist absolut zu begrüßen, wenn es bei den Hoteliers diese Hilfsbereitschaft gibt."

Lutz Regenberg ist Mitarbeiter der Lübecker Vorwerker Diakonie und HEMPELS-Vorstandsmitglied. Er sagt: "Es ist schon lange Usus, dass zumindest Szene-Hotels Menschen ohne Obdach unterbringen. Und das gegen Bezahlung durch die öffentliche Hand. Wenn gerade jetzt in der kalten Witterung und vor allem in Orten, in denen die Notunterkünfte überlaufen, diese Option erweitert wird, kann man das nur begrüßen. Möglicherweise profitieren vor dem Hintergrund der Pandemie davon sogar die Hoteliers."

Allerdings können Hotel-Unterbringungen keine dauerhafte Antwort auf das Problem der Wohnungsnot sein, so Lutz Regenberg: "Langfristig brauchen wir andere Lösungen. Wohnungslose brauchen ihre eigenen vier Wände! Dazu braucht es viel mehr bezahlbaren Wohnraum und es braucht zielgerichtete Wohnraumprojekte – wie HEMPELS und auch andere sie bereits gestartet haben."

Weitere Infos zum Wohnraumprojekt der HEMPELS-Stiftung "HEMPELS hilft wohnen" finden Sie hier.

EPD/MGG

Schlafplatz eines Menschen ohne Obdach. (Symbolfoto: Pixabay)