HEMPELS Verkäufer im Café

Schokolade gegen Zwangsprostitution

Eine ungewöhnliche Aktion gegen Zwangsprostitution hat das Frauenwerk der evangelischen Nordkirche initiiert: Unter dem Motto "Süße Botschaft gegen bitteres Unrecht" stehen 10.000 Tafeln fair produzierte Vollmilch-Schokolade bereit, die für 2,30 Euro zzgl. Versandkosten verkauft werden, wie das Frauenwerk mitteilte. Mit dem Erlös kann der Kieler Verein contra, die Fachstelle des Frauenwerks gegen Frauenhandel, Hilfen finanzieren. Dazu zählen juristische Beratung, Therapien, Ausbildungsförderung und Sprachkurse. Der Umschlag der Schokolade ist künstlerisch gestaltet und informiert über Frauenhandel und die Arbeit von contra.

Anlass der Aktion ist der Europäische Tag gegen Menschenhandel am 18. Oktober. "Trotz vieler Gesetze, die Menschenhandel eigentlich verhindern sollten, ist es ein sehr lukratives Verbrechen. Täter und Täterinnen werden selten zur Verantwortung gezogen", sagt Pastorin Susanne Sengstock, Leiterin des Frauenwerks der Nordkirche, in einer Pressemitteilung. "Es ist beschämend, dass der Europarat bemängelt, in Deutschland gebe es keine umfassende und abgestimmte Vorgehensweise gegen Menschenhandel und dass die offiziellen Zahlen zu Opfern des Menschenhandels das wahre Ausmaß nicht widerspiegeln würden. Die Bekämpfung von Menschenhandel gehört stärker auf die politische Tagesordnung und ins gesellschaftliche Bewusstsein."

Bestellen können Sie die Schokolade gegen Zwangsprostitution solange der Vorrat reicht in kleinen oder großen Mengen per E-Mail an contraschokolade@gmx.de oder telefonisch unter (0431) 55 779 190. Weitere Infos finden Sie zudem unter diesem Link auf der Homepage von contra.

EPD/MGG

100-Gramm-Tafeln der Contraschokolade. (Foto: Inke Pohl / Frauenwerk der Nordkirche)