HEMPELS Verkäufer im Café

Tafeln: Höhere Nachfrage nach Lebensmitteln und weniger Spenden

Die Tafeln in Deutschland beklagen zunehmende Engpässe. "Deutlich mehr Menschen kommen, gleichzeitig sinken die Lebensmittelspenden", sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Tafel Deutschland, Jochen Brühl, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Situation sei so angespannt wie noch nie. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer seien "teilweise pausenlos im Einsatz und erleben es als belastend, wenn sie Menschen nicht helfen können, weil keine Lebensmittel mehr da sind zum Weitergeben".

Der Verbandsvorsitzende forderte die Politik auf, bei der Armutsbekämpfung Abhilfe zu schaffen. Die Tafeln allein könnten "diesen Druck nicht aushalten". Tafeln seien nicht Teil des sozialstaatlichen Systems, betonte Brühl. "Wir helfen ehrenamtlich und nach Kräften, aber es war nie die Idee der Tafeln, alle armutsbetroffenen Menschen verlässlich und verbindlich zu versorgen."

Die Bundesregierung müsse unter anderem bei den Entlastungspaketen nachbessern, forderte der Tafel-Vorsitzende. "Einmalzahlungen von wenigen hundert Euro reichen nicht aus und kommen zu spät", kritisierte Brühl. Es müsse jetzt schnell eine Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze kommen sowie "deutliche Entlastungen für Menschen mit geringem Einkommen". Der Dachverband vertritt rund 950 Lebensmittel-Tafeln in ganz Deutschland.

EPD

Den Tafeln in Deutschland werden weniger Lebensmittel gespendet. (Symbolfoto: Pixabay)