Die Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) hat zu einer längeren Nutzung von Smartphones und zum Weiterverkauf, zur Spende oder zur fachgerechten Entsorgung nicht mehr genutzter Mobiltelefone aufgerufen. Verbraucher könnten so Geld, klimaschädliches Kohlendioxid und wertvolle Ressourcen sparen, sagte Julia Rehberg von der VZHH laut Mitteilung von Dienstag, 17. September. Bundesweit appellieren die Verbraucherzentralen im Rahmen der "Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit" seit dem 18. September und noch bis zum 8. Oktober für einen nachhaltigeren Umgang mit Smartphones.
Mehr als 50 Prozent der Deutschen besäßen laut Umfragen ein Smartphone, das höchstens zwölf Monate alt sei, hieß es. 40 Prozent legten ausrangierte Handys zunächst in eine Schublade, um sie eventuell noch einmal zu benutzen. Hochrechnungen zufolge lagerten rund 210 Millionen Mobiltelefone ungenutzt in deutschen Haushalten.
Das Innenleben der Telefone sei allerdings sehr wertvoll. Viele der verbauten Materialien, darunter gut 50 Metalle, würden unter Einsatz von umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien gewonnen. Die Produktion und der Transport seien energieintensiv. "Deshalb haben Smartphones ein langes Leben und Schubladen-Handys ein Comeback mehr als verdient", erklärte Rehberg. Letztere könnten etwa über Kleinanzeigen-Plattformen weiterverkauft oder an gemeinnützige Organisationen verschenkt werden.
Rehberg forderte zudem die Unternehmen auf, einen nachhaltigen Konsum zu fördern, anstatt mit gezielten Anreizen den Kauf neuer Smartphones immer weiter zu forcieren. Die ständige Einführung verbesserter Funktionen wie längere Akku-Laufzeiten oder schnellere Prozessoren machten den Umstieg auf ein neues Gerät für viele Menschen attraktiv. Tauschprogramme, bei denen für alte Handys Prämien gezahlt würden, um aktuelle Modelle zu vermarkten, erhöhten ebenfalls den Konsumdruck. Auslaufende Software-Updates führten dazu, dass selbst funktionsfähige Handys früher abgestoßen würden als eigentlich nötig. EPD